27. Juli 2020 - Berichte
Cassis – Das Superfood der Region
Besichtigung der Cassismanufaktur in Stockheim
Was kann man alles mit oder aus Cassis machen? Dieser Frage gingen viele Begeisterte des INFO.forums und forum.Junglandwirte in der Cassismanufaktur in Brackenheim-Stockheim nach. Begrüßt wurde die Gruppe von Lisa Danner, der Tochter des Betriebsleiters. Im Jahre 1991 wurde auf dem Betrieb mit dem Anbau von schwarzen Johannisbeeren oder besser bekannt als Cassis angefangen. Bis heute wurde die Fläche auf rund 60 ha erweitert ansonsten betreibt die Familie noch Wein- und Obstbau sowie ein paar Blühflächen.
Nach einer kleinen Einführung, ging es direkt in die Flächen, die sich rund um das Haus erstrecken. Während der Führung konnten die Lajus so allerlei über Schwarze Johannisbeeren erfahren. Vermehrt werden die Büsche durch Steckhölzer. Einfach in den Boden gesteckt entwickelt sich innerhalb von drei Jahren ein Strauch. Nach 6-7 Jahren kann man von einem Vollertrag ausgehen, der sich dann auf ca. 5 t/ha einpendelt. Wenn die Büsche für die Erntemaschine zu groß werden, wird mit einem Laubschneider V-Förmig zurückgeschnitten. Nach ca. 14-15 Jahren oder wenn der Ertrag deutlich abnimmt werden die Büsche mit dem Mulcher auf den Stock gesetzt und dürfen neu austreiben.
Vom Anbau her sind Cassis-Beeren eher eine unproblematische Kultur. Außer Herbizid im Unterstockbereich und Pflanzenschutzbehandlungen gegen Blattläuse ist nichts Weiteres von Nöten. Um auch für die Zukunft und die sich verändernden klimatischen Bedingungen gut gerüstet zu sein, investiert Familie Danner in Versuchsfelder, die die unterschiedlichsten Sorten auf ihre Eigenschaften testen.
Der zweite Betriebszweig die Cassismanufaktur wurde 2013 aus dem landwirtschaftlichen Betrieb herausentwickelt. Hier werden die eigenen Beeren veredelt, ganz ohne Chemie oder künstliche Zusätze. Damit die Vitamine und Inhaltsstoffe so gut wie möglich erhalten bleiben wird ein Teil der Ernte für die Manufaktur schonend schockgefrostet, um die Verarbeitung zu entzerren.
Verarbeitet werden die „Vital Perlen“ zu Sirup, Nektar oder Schorle als süße Variante, aber auch als Direktsaft (Muttersaft) als eher säuerlich bittere Variante. Es gibt aber auch Likör oder Perlwein, aber auch wahre Gaumenfreuden wie Fruchtgummis, Gelee, Raspel-Chips von denen manches verkostet werden durfte. Am Ende der Führung kam Heiko Danner der Betriebsleiter mit der Johannisbeerenerntemaschine auf den Hof gefahren, so konnte noch zum Abschluss des gelungenen Abends der umgebaute Traubenvollernter bestaunt werden.
Philipp Ritz
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