Winzer:innen on tour in Franken

Winzer:innen on tour in Franken

(W)einTagesTour der Landjugend

Endlich durfte sie starten: die WüBa(W)einTagesTour konnte dieses Jahr trotz Pandemie zum ersten Mal stattfinden. Ende November ging es unter 2G-Bedingungen mit 13 WüBas und 4 Rheinhessen los nach Franken. Der erste Halt war in Würzburg.

Das größte Silvanerweingut, mit 180 ha Rebfläche das zweitgrößte Weingut Deutschlands, ist das Juliusspital in Würzburg. Auf über 100 km Luftlinie erstrecken sich die Weinberge verteilt in ganz Franken. Zum Betrieb gehören noch 3350 ha Wald und 1050 ha Ackerbau. Die Erträge aus der Landwirtschaft kommen der Stiftung zugute. Los ging die Führung in der Abfüllanlage über den Edelstahlkeller zu der Traubenannahme. Hier konnte man den wahrscheinlich einzigen Traubenaufzug der Welt sehen. Weiter ging es in den historischen Fasskeller in über 250 m Länge konnten die historischen Fassböden bestaunt werden. Der Keller ist über 400 Jahre alt und umfasst ca. 6000 hl Fassungsvermögen.

Ursprünglich durfte nur Wein der Lage Würzburger Stein in den Bocksbeutel gefüllt werden. Später auch für andere Frankenweine. Üblicherweise wird der Bocksbeutel für qualitativ hochwertige Weine verwendet. Mindestens 72° Oechsle müssen die Weine aufweisen.

Weiter ging es nach Eibelstadt zum Weingut Leo Sauer. David Rützel der Sohn der Familie, der sich nebenbei der Technikerschule widmet, kümmert sich am Wochenende und in den Abendstunden um den Betrieb. Relativ alt ist die Betriebsausstattung aber „Für Gelumpse sind wir zu arm“, so David der den Spruch von seinem Großvater übernommen hat. Dieser hat für den 9,5 ha großen Betrieb viel Inventar angeschafft. Relativ wenig wird mit den Weinen im Keller gemacht um diese möglichst „Terroirnah“ auszubauen. Jeder Jahrgang und Weinberg schmeckt etwas anders.

Der dritte Betrieb der (W)einTagesTour war das Bioweingut Schenk in Randersacker. Begrüßt wurden die Lajus in der Heckenwirtschaft, einem Neubau im alten Gemäuer. In sehr beengten Verhältnissen wird hier auf ehrliche Art und Weise der Wein ausgebaut. Der Betrieb arbeitet mit zwölf weiteren Kollegen in einem Nachhaltigkeitskodex zusammen.

Mit vielen Eindrücken und Ideen ging es wieder zurück ins Ländle zum Ausklang in die Besenwirtschaft Seyffer.

Philipp Ritz