Besichtigung der Rieger-Hofmann GmbH

Besichtigung der Rieger-Hofmann GmbH

Am 5. Mai startete die neue Themenreihe „Blick durchs Schlüsselloch“. Dabei ermöglicht uns das Team Orga einen Blick hinter die Vorgänge und Prozesse von verschiedenen Unternehmen und Organisationen.

Die Firma Rieger-Hofmann GmbH machte den Start und öffnete uns am Donnerstagabend ihre Tore in Blaufelden-Raboldshausen.

Wenn man auf den Hof kommt und das Gewächshaus mit den vorgezogenen Pflanzen sieht, kommt man sich vor wie in einer Gärtnerei. Doch das sind sie nicht, betonte Stefan Rieger, einer der zwei Juniorchefs. Sie erhalten und vermehren auf ihrem Betrieb 400 verschiedene Arten gebietseigener Wildblumen und Wildgräser. Dafür geht der Senior sonntags auch gerne mal spazieren und gräbt wieder neue Pflanzen aus, um die gesicherte Herkunft zu gewährleisten.

Blaufelden gehört zum Süddeutschen Bergland, eine der 22 Herkunftsregionen in ganz Deutschland. Vermehrt wird das Saatgut in nur acht übers ganze Land verteilten Produktionsräumen.

Auf dem Feld ließ uns Stefan erst einmal die ganzen Pflanzen bestimmen und erklärte uns dann wie wichtig die einzelnen Arten für bestimmte Insekten sind, z.B. der Storchschnabel-Bläuling, der nur wenige Quadratmeter um seine Pflanze lebt und auch nur den dessen Nektar saugt. Geerntet werden die Samen mit einem speziellen Parzellenmähdrescher in Bigpacks. Bei manchen Sorten wiegt der Sack nicht einmal 200g, obwohl er randvoll ist. Aber um ihn zu erwerben, muss man eine ganz schöne Stange Geld auf den Tisch legen.

Um die ganzen Samen sortiert lagern, reinigen und verpacken zu können, haben Riegers eine zweistöckige 2000 m² große Halle, teils aus eigenem Holz, gebaut, durch die wir geführt und auf Schritt und Tritt von der Katze begleitet wurden. Für die Qualitätssicherung ihrer Ware haben sie verschieden temperierte Kühlräume und mischen das Saatgut in zwei großen Mischern jeden Tag und nach Kundenwunsch individuell an. Außerdem gibt es in der Halle einen Lastenaufzug, sowie eine Rutsche neben der Treppe, die aufgrund ihrer abrupten Endung nicht für Personen geeignet ist.

Im Besprechungsraum durften wir den Abend bei guten Getränken und netten Gesprächen gemütlich ausklingen lassen, mussten jedoch noch ein paar Stühle dazu stellen, weil der Platz um die Tische für unsere große Gruppe nicht ausreichte.

Beate